Garmin GPS V
(01.07.2004 00:00 CET)
Lange Zeit war die einzige Möglichkeit, ein echtes Routing mit Weganweisungen durchführen zu können,
die Verwendung eines fest ins Fahrzeug eingebauten Navigationssystems. Die von verschiedenen Anbietern (wie u.a.
auch dem Marktführer Garmin) angebotenen Handgeräte konnten einzig die Position in Längen- und Breitengrad
darstellen, abgegangene Wege grafisch tracken und eine Quasi-Route anhand vorher eingegebener Wegpunkte erstellen,
wobei diese dann keinerlei Rücksicht auf Straßen nahm, sondern reine Luftlinienverbindungen zwischen
zwei Punkten angab.
Mit Voranschreiten der Technik wurde die Darstellung der Position in den Handgeräten dann auf eine sogenannte
Basemap, also die wichtigsten großen Straßen, erweitert, bei neueren Geräten dann sogar die Möglichkeit
geschaffen, Detailkarten in das Gerät zu laden.
Erst mit der weiteren Verbreitung der PDAs und die Anbindung an die entsprechenden GPS-Geräte oder -Steckkarten
wurde das Routing mobil. Aber so richtig mobil doch nicht, denn wer geht schon mit seinem Pocket PC in Wind und
Wetter raus?
Endlich hat auch Garmin die Zeichen der Zeit erkannt und mit dem Garmin GPS V ein allwettertaugliches Handgerät
auf den Markt gebracht, das eine vollwertige Routingfunktion auf Straßen- und Hausnummerebene bietet.
Dazu liegen dem GPS V zwei CDs bei, die die Detaildaten vonm ganz Europa enthalten. Dem Paket liegt eine Lizenzkarte
bei, mittels derer eine Region (z.B. Deutschland) freigeschaltet werden kann. Nach Registrierung des Geräts
(im Internet oder beim Händler) erhält man einen 25-stelligen Code, der in der Software eingegeben werden
muß.
Dann hat man das freigeschaltete Land als Karte auf dem Bildschirm und kann dort durch heran- und herauszoomen
einzelne Kacheln heraussuchen, die dann als Detailkarten auf das Gerät übertragen werden können.
Im Standard-Lieferumfang ist im Gerät nur die Basemap, die die großen Bundesstraßen und Autobahnen
abdeckt, die Detailkarten enthalten dann selbst die kleinsten Gässchen und in den meisten Fällen selbst
Hausnummern. Es zeigt sich, daß auch in den hochintegrierten Karten des Garmin die bekannte Qualität
des Marktführers Navtech (in den meisten Festeinbau-Navigationssystemen und im Destinator) klar zum Tragen
kommt.
Die Installation selbst ist kinderleicht: Nach Installation der Software und Freischaltung der entsprechenden
Karte werden durch einfaches Anklicken die entsprechenden Kartensegmente ausgewählt und in einer Liste gespeichert.
Diese Listen können beliebig abgespeichert werden, damit stehen verschiedene Konfigurationen (z.B. tägliche
Nutzung, Urlaubsort und Dienstreise) schnell wieder zur Verfügung. Ist die Auswahl zufriedenstellend, dann
werden die Karten auf Knopfdruck in den 19MB-Speicher des Garmin übertragen. Da eine serielle Verbindung verwendet
wird, ist der ganze Vorgang nicht wirklich schnell, aber auf Grund der Tatsache, daß man nicht so häufig
die Karten wechselt, nicht wirklich störend.
Was daran wirklich schön ist, ist die grafische Auswahl. Muß man bei vielen Programmen nach der PLZ
oder dem Namen der Stadt suchen und verliert dann meist den Überblick, wie man das Umland geladen bekommt,
so kann man hier optimal wählen.
Der echte Test kommt natürlich dann, wenn man sich mit dem Gerät auf die Straße begibt... Das
Ziel der zu planenden Route wird mittels der verschiedenen Parameter wie Ort, PLZ, Straße, Hausnummer eingegeben,
das System berechnet dann wahlweise die schnellste oder kürzeste Route. Ausgangspunkt ist immer der aktuelle
Standpunkt.
Fährt man dann los, dann führt der Garmin den Benutzer: Der aktuelle Streckenabschnitt (also die aktuelle
Position bis zum nächsten Abbiegepunkt) wird angezeigt, wobei sich die Zoomstufe automatisch anpasst. Nähert
man sich dann dem nächsten Abbiegen, dann beept das Gerät zweimal und zeigt per Pfeil und Entfernung
an, wohin man fahren soll. Ist man direkt vor der Abzweigung, dann macht der Garmin den Benutzer nochmal durch
einen einzelnen Beep darauf aufmerksam. Keine Sprachführung also, aber zumindest akustische Signale.
Die Qualität des Routings allerdings ist verblüffend. Als langjähriger Nutzer der verschiedensten
GPS- und PDA-Systeme habe ich wenig erwartet. Und wie habe ich mich getäuscht. Die abgefahrenen Routen (im
Bereich von Krefeld und Recklinghausen, die ich wie meine Westentasche kenne)waren so optimal, wie ich sie selbst
gefahren wäre. Bei den verschiedenen absichtlichen Verfahrern hat sich duie Neuplanung des Systems als absolut
souverän erwiesen: Schnell, exakt und zuverlässig.
Ganz nebenbei bietet das GPS V noch die Standardfunktionen eines GPS-Handgeräts: Spuren anzeigen lassen, Wegpunkte,
eine kleine Adressdatenbank, einen Terminplaner, etc.
Wer mobil navigieren will und dazu noch einen Einsatz bei Wind und Wetter (oder gar auf See) plant, der ist mit
dem Garmin GPS V wirklich gut beraten.
Im Lieferumfang befindet sich neben der Software und dem GPS ein Kfz-Ladekabel, eine unheimlich flexible Autohalterung und das Datenkabel an den PC.
Wer seinen iPAQ 36xx oder 38xx mit dem GPS V in verbindung bringen will, dem seien die GPS-Kabel von Torsten Schlegel wärmstens ans Herz gelegt.
Preis:
EUR 849,- bei NavpointFazit:
Geniales all-in-one-Gerät zu einem fairen Preis.Andere News, die Sie interessieren könnten:
- Aus für Windows 10X: Das Ende des "mobilen Windows" - mal wieder
- Microsoft Surface Duo ab 18.2. in Deutschland. #Really?
- Surface Duo ab 10. September - aber nur in den USA
- One More Thing: Surface Neo und Surface Duo
- Surface Pro 7, Pro X, Laptop 3 vorgestellt
Andere Reviews, die Sie interessieren könnten:
- iStorage DISKASHUR 3: SSD, Verschlüsselung, PIN-Schutz
- ACEMAGIC T8 PLUS 12 INTEL ALDER LAKE N95 MINI PC
- Von der Idee zur Lampe: Steampunk-Lampen von Industriële Thuis Verlichting
- Aura Mason - Digitaler Bilderrahmen
- Microsoft Surface Pro X: ARM, der x-te Versuch